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Insgesamt umfasst die Familie der Igel (Erinaceidae) 26 Arten, die in Eurasien und Afrika verbreitet sind. Wusstest Du beispielsweise, dass der Igel zu den ältesten Säugetieren der Erde gehört und seine Vorfahren bereits lebten, noch bevor die Dinosaurier ausstarben?
Die bekanntesten Vertreter der in Europa lebenden Arten sind der Braunbrustigel (Erinaceus europaeus) und Nördlicher Weißbrustigel (Erinaceus roumanicus). Der Braunbrustigel ist die in West- und Mitteleuropa typischerweise anzutreffende Art.
Die Stacheligel haben als wirksame Verteidigungswaffe Stacheln am Rücken und an den Flanken (beim Braunbrustigel sind es etwa sechs- bis achttausend). Diese Stacheln sind modifizierte, hohle Haare. Jeder Stachel ist mit einem Aufrichtemuskel (Musculus arrector pili) ausgestattet. Stacheligel können sich im Bedrohungsfall zu einer Kugel zusammenrollen.
Igel bewohnen eine Vielzahl von Lebensräumen: Die Stacheligel bevorzugen eher trockene Habitate, sie finden sich unter anderem in lichten Wäldern, Grasländern und auch Kulturlandschaften.
Igel führen außerhalb der Paarungszeit zumeist ein einzelgängerisches Leben. Sie sind vorwiegend dämmerungs- oder nachtaktiv. Die Igel in kühleren Regionen halten einen Winterschlaf.
Die Nahrung der Igel besteht in erster Linie aus Wirbellosen (beispielsweise Insekten und deren Larven sowie Ringelwürmern), sie nehmen aber auch kleine Wirbeltiere und Aas zu sich. In kleinem Ausmaß verzehren sie auch pflanzliches Material wie Wurzeln und Früchte.
Igel sind sehr geräuschvolle Tiere. Man hört sie durchs Unterholz rascheln, wo sie auf Nahrungssuche sind. Wenn Sie etwas zu fressen gefunden haben, schmatzen sie laut und knacken bisweilen Schneckenhäuser und Insektenpanzer. Am lautesten sind Igel jedoch, wenn die einzelgängerisch lebenden Tiere auf Artgenossen treffen und in Streit oder auch Paarungslaune geraten. Dann geben sie ein Keckern von sich und können sogar fauchen und kreischen.
Igel bringen einmal (in wärmeren Regionen auch zweimal) im Jahr Nachwuchs zur Welt. Nach einer rund 30- bis 48-tägigen Tragzeit wirft das Weibchen ein bis elf Jungtiere (bei den europäischen Arten sind es im Durchschnitt vier bis fünf). Neugeborene sind zunächst blind und hilflos. Die jungen Stacheligel haben bei der Geburt noch weiche Stacheln, um den Geburtskanal der Mutter nicht zu verletzen. Nach 12 bis 24 Tagen öffnen die Jungtiere die Augen, nach sechs bis acht Wochen werden sie entwöhnt. Die Geschlechtsreife tritt meist nach 6 bis 12 Monaten ein. Die Lebenserwartung in freier Natur beträgt – soweit bekannt – drei bis sieben Jahre.
Igel halten einen langen Winterschlaf, denn in der kalten Jahreszeit finden sie zu wenig Nahrung. Bei Bodentemperaturen um den Gefrierpunkt und nachdem sie sich ein gutes Fettpolster angefressen haben, suchen sie sich etwa im November ein Winterquartier, z.B. einen Laubhaufen. Während des Winterschlafs fahren sie ihren Stoffwechsel bis auf ein Minimum herunter: Herztätigkeit, Atmung und Körpertemperatur werden drastisch reduziert. Igel sind für den Winterschlaf auf ein sicheres Versteck angewiesen, in dem es nicht zu kalt oder zu feucht wird. Aber auch zu warm darf es nicht sein, da die Tiere sonst aufwachen und sehr viel Energie verbrauchen. Auch die Stadtigel halten Winterschlaf, obwohl die Temperaturen in der Stadt höher sind als auf dem Land.
Und ich als Aquarianer habe auch einige Igel-Winterschlaf-Wohnungen aus Styroporboxen bereit gestellt, wie sie zum Beispiel im Zoofachhandel für den Zierfischtransport genutzt werden.
Ich habe seitlich mit einem scharfen Messer einen Eingang hinein geschnitten und die Styrobox dann mit Herbstlaub gefüllt. Danach die Box auf ihren Deckel stellen und mit einer Steinplatte beschweren, damit auch kein Herbststurm sie wegwehen kann.